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Amphibien

Hier werden die 11 Amphibienarten Graubündens kurz vorgestellt:
Feuersalamander

 

Wer kennt ihn nicht, den geheimnisvollen Feuersalamander? Doch unsere Kenntnis stammt weniger aus direkten Beobachtungen. Viel öfter kennen wir den Feuersalamander aus der Mythologie, wo er als eines der vier Elementarwesen für das Feuer steht.

 

Wer dem Feuersalamander, Salamandra salamandra, aber einmal begegnet ist, wird diesen Anblick nicht so rasch vergessen. Seine feuchte, schwarze Haut trägt einen Lackglanz. Die gesamte Körperoberseite ist gelb gemustert. Diese Warntracht macht ihn zu einer unverwechselbaren Tierart. Und gerade anhand dieser Zeichnung können die beiden in der Schweiz vorkommenden Unterarten unterschieden werden.

Alpensalamander

 

Der Alpensalamander (Salamandra atra) ist in vielfacher Hinsicht ein eigentümlicher und von der Norm abweichender Lurch. Als einziges Amphib Europas hat er sich vom offenen Wasser völlig gelöst, ja er ist sogar ein ausgesprochen schlechter Schwimmer. Feuchtigkeit allein genügt ihm, ist aber auch lebensnotwendig.

 

Sein ganzer Körper (auch die Bauchseite!) ist glänzend schwarz und ohne jedes Zeichnungsmuster. Der Rumpf sieht aus wie in senkrechte Scheiben unterteilt. Entlang der Rückenmitte zieht sich eine Doppelreihe Drüsen. An den Seiten finden sich kegelförmige Erhebungen mit einer Drüsenöffnung auf der Spitze.

Nördlicher Kammmolch

 

Wer zum ersten Mal einen Kammmolch sieht, erkennt sofort, weshalb er seinen Namen trägt. Im Hochzeitskleid säumt ein hoher gezackter Kamm Schwanz und Rücken des Männchens und verleiht ihm eine drachenhafte Gestalt.

Rücken und Körperseiten sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt und übersät mit schwarzen rundlichen Flecken. Die Seiten sind gespickt mit kleinen weissen Punkten. Auffällig und im Wasser gut sichtbar ist ein perlmuttfarbenes Band, welches sich entlang der Schwanzseiten erstreckt.

 

Bergmolch

 

Käme das Bergmolchmännchen (Ichthyosaura alpestris) aus exotischen Regionen, so würde es wohl als besondere Kostbarkeit gehandelt. Denn während der Paarungszeit hat es einen feinen, schwarzgelblichen Rückenkamm sowie blau marmorierte Flanken, an die sich gegen den orangeroten Bauch hin ein hellblaues Band und eine schwarze Fleckenzeichnung auf weisslichem Grund anschliesst.

 

Das deutlich grössere Weibchen ist etwas unscheinbarer: Der Bauch blasser orange, Rückenkamm und hellblaues Band fehlen. Die Oberseite ist recht variabel und reicht von grünlich über beige und braun bis gegen schwarz.

 

Erdkröte

 

Die Erdkröte, Bufo bufo (Linnaeus 1758), hat eine gedrungene Gestalt mit kurzen Hinterbeinen und stumpfer Schnauze. Die Iris der stark hervortretenden Augen ist kupferrot, die Pupille waagrecht. Unter den vielen Haut­drüsen sind die "Ohrdrüsen" (Parotiden) hinter den Augen auffällig; aus ihnen scheidet die Kröte bei Misshandlung ein weissliches, giftiges Sekret aus, das die Schleimhäute eines Fein­des - auch des Menschen - stark reizen kann.

 

Warzen bekommt dagegen niemand vom Berühren der Kröten; die Haut fühlt sich trocken und besonders bei Jungen und Weib­chen etwas körnig an. Die Hautfarbe wech­selt beim gleichen Tier je nach Jahreszeit, Häu­tungszyklus, Wasseraufenthalt usw. von hellgelb bis gegen schwarz; manche Weib­chen sind an den Seiten deutlich gefleckt, Halbwüchsige oft rötlich.

Teichmolch

 

Der Teichmolch trägt den wissenschaftlichen Namen Lissotriton vulgaris, der aber für ihn in unserem Land keineswegs zutrifft. Vulgaris bedeutet nämlich «gemein, gewöhnlich». In der Schweiz ist jedoch der Teichmolch nichts Gewöhnliches.

 

Vielmehr haben wir es hier mit einer Rarität der heimischen Amphibienfauna zu tun.Das Männchen ist zur Zeit der Paarung unverwechselbar: Ein leicht gewellter Kamm zieht sich entlang des Rückens und über den Schwanz.

Kleiner Wasserfrosch und Teichfrosch

 

Die Wasserfrösche gehören wohl zu den auffälligsten und bestbekannten Amphibien. Sie sind verantwortlich für die lauten Froschkonzerte, welche im Frühling und Sommer an Weihern und Teichen zu hören sind. Tagsüber sonnen sie sich oft am Gewässerrand, von wo sie sich bei Störung mit einem grossen Sprung ins Wasser retten. Dank kräftig entwickelter Schwimmhäute an den Hinterfüssen sind sie gute Schwimmer.

 

Die europäischen Wasserfrösche bilden einen Komplex mehrerer nah verwandter Arten und Mischformen, wovon in der Schweiz jedoch nur zwei einheimisch sind: der Kleine Wasserfrosch, Pelophylax lessonae , und der Teichfrosch, Pelophylax esculentus. Der Kleine Wasserfrosch stellt eine eigenständige Art dar, der Teichfrosch jedoch ist ein Hybrid oder Bastard zwischen dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch.

Gelbbauchunke

 

Die Gelbbauchunke (Bombina variegata) wird kaum 5 cm gross, hat einen ovalförmigen Körper und eine stark warzige Haut. Mit ihrer lehmbraunen Rückenfärbung ist sie in ihrer typischen Umgebung hervorragend getarnt. Unverwechselbar ist der gelb und schwarz bis bläulich gemusterte Bauch, der eine individuelle Erkennung erlaubt.

 

Nur während der Paarungszeit sind Männchen mit ihren schwarzen Schwielen an Unterarm und Daumen von Weibchen zu unterscheiden. Der Paarungsruf der Männchen ist ein leises, regelmässiges «uh - uh – uh», das sie oft frei auf der Wasseroberfläche schwimmend ausstossen.

 

Seefrosch - Wasserfrosch-Komplex

 

Der Seefrosch (Pelophylax ridibundus oder Rana ridibunda) gehört innerhalb der Ordnung der Froschlurche zur Familie der Echten Frösche (Ranidae). Außerdem wird er nach Aussehen, Lebensweise und Verwandtschaftsbeziehungen zu den Wasserfröschen gerechnet, die neuerdings von vielen Autoren in eine eigene Gattung Pelophylax gestellt werden.

 

Innerhalb dieses schwer zu überschauenden Komplexes gilt der Seefrosch zwar als Art – nicht, wie der Teichfrosch, als Hybride – aber der genaue taxonomische Status des Seefrosches ist trotzdem noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise muss die hier als Pelophylax ridibundus behandelte Spezies noch in mehrere Arten aufgespalten werden.

Grasfrosch

 

Keine andere Lurchart Europas ist derart vielfältig gefärbt und gezeichnet wie der Grasfrosch Rana temporaria. Die Färbung reicht von gelbbraun über braun, oliv, rötlich, dunkelbraun, grau bis fast schwarz; die Tiere sind stärker oder schwächer gefleckt oder völlig einförmig gefärbt. Einzig ein richtiges Grün ist diesem «Braunfrosch» fremd, dies hat die Gruppe der Wasser- und Laubfrösche für sich reserviert. Weibchen zeigen meist einen Stich ins Rötliche.

 

Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von 7–9 cm gehört er zu den stattlichen Erscheinungen unter den einheimischen Amphibienarten. Maximal wird er 10 cm lang und knapp über 100 g schwer, während die kleinsten geschlechtsreifen Grasfrösche nur 6 cm lang und knapp 20 g schwer sind.

 

Italienischer Springfrosch

 

Der Italienische Springfrosch, Rana latastei, gleicht stark seinen nahen Verwandten Spring- und Grasfrosch und gehört wie diese zu den Braunfröschen. Die Grundfärbung der Oberseite variiert zwischen verschiedenen Brauntönen und beige; mitunter kommen aber auch gräuliche Tiere vor, und insbesondere die Weibchen sind oft rötlich gefärbt.

 

Eine feine, dunkle Fleckung ist oft vorhanden, bunte Tiere – wie beim Grasfrosch – kommen nicht vor. Die Unterseite ist weisslich, an der Kehle und der vorderen Bauchhälfte aber durch eine meist dichte, dunkle und verwaschene Fleckung überlagert, die an der Kehle durch ein helles Längsband und auf der Brust durch ein entsprechendes Querband geteilt wird.

 

 

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